Originalinterview mit Simon Hermle am 20. Mai 2021
Wann hast Du Dir zum ersten Mal gedacht, Zimmerer zu werden?
Das war, das kann ich sogar ziemlich genau sagen, in der achten Klasse. Da musste man von der Realschule aus auch ein Praktikum machen. Das habe ich in meinem jetzigen Betrieb gemacht damals. Und das hat mir schon super gefallen. Also da wurde ich das erste Mal so richtig mit dem Beruf konfrontiert. Natürlich hat man auch davor schon mal irgendwelche Tätigkeiten gemacht, die in die Richtung gehen, ich wusste schon immer, dass Holz mir gefällt.
Die Arbeit mit Holz hat Dich an diesem Beruf besonders gereizt?
Genau ja, allgemein die Arbeit mit Holz, das Handwerkliche.
Wie bist Du zum ersten Mal auf Holzbau Weiss aufmerksam geworden?
Ich wohne ja selber in Gosheim, und da kommt man eigentlich nicht dran vorbei, das auf dem Schirm gehabt zu haben. Gekannt habe ich den Betrieb schon immer. Das erste Mal richtig aufmerksam wurde ich durch das Praktikum da.
Was hat Dir besonders an Holzbau Weiss gefallen, warum, hast Du Dich für den Betrieb entschieden?
Es ist ein gutes Miteinander, jeder versteht sich, man kann gut miteinander reden, man kann gut miteinander arbeiten, man kann auch mal ein Späßle machen, das hat mir schon immer gut gefallen.
Was hat Dir während Deiner Ausbildung viel Spaß gemacht und was nicht?
In Biberach ist ja unsere Ausbildungsstelle und da ist man auch im Blockunterricht und ich habe das persönlich immer als gutes Erlebnis empfunden – auch wenn es für Manche vielleicht nicht so war – aber man ist halt auch mal gute 3 bis 5 Wochen von seiner Heimat weg und hat dann sein eigenes Zimmer mit ein paar Kameraden, man ist dann dort wirklich nur um was zu lernen. Aber ich fand es eigentlich immer ein schönes Erlebnis.
Gab es etwas, was dir nicht so gut gefallen hat in der Ausbildung?
Da müsste ich lange überlegen.
Was würdest Du neuen Lehrlingen vor Antritt der Ausbildung empfehlen?
Ja, dass sie sich halt klar machen, was es für ein Beruf ist. Natürlich, man ist viel draußen. Das heißt, bei 30 Grad und Sonnenschein ist man draußen und bei Regen ist man natürlich auch draußen. Aber das gehört dazu. Ich sehe das immer so: man sollte die positiven und die negativen Aspekte sehen, und das wiegt sich eigentlich meistens gegenseitig auf.
Worauf sollten Lehrlinge bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs achten?
Man sollte halt seine eigenen Kenntnisse mit denen von dem Beruf aufwiegen, oder ob das was für einen ist, das ist schwer zu sagen.
Was machst Du heute, wo Du mit Deiner Ausbildung fertig bist?
Ich bin jetzt mittlerweile Geselle und ich arbeite immer noch in meinem Ausbildungsbetrieb.
Wie könnte es für Dich in Zukunft weitergehen, wirst Du Dich z.B. spezialisieren?
Ich habe Pläne, ja. Also ich hätte jetzt ein bis zwei Jahre als Geselle weitergearbeitet, und dann strebe ich eigentlich schon den Meister an.
Würdest du dich mal selbstständig machen wollen?
Das finde ich eine schwere Frage. Es gibt in unserer Region noch im Gegensatz zu anderen Regionen auf jeden Fall noch viele Zimmereien, aber es gibt auch sehr viel Arbeit, also wäre das an sich schon möglich, aber das steht in den Sternen.
Wie beurteilst Du die Verdienstmöglichkeiten in Deinem Beruf?
Sehr gut, sehr gut. Also wenn man das mit anderen Berufen vergleicht, wie aus der Industrie. Leute, die früher in meiner Realschulklasse waren zum Beispiel, da ist kein großer Unterschied, muss ich ehrlich sagen. Also das hält sich auf jeden Fall mit anderen Berufen auf einer Ebene.
Was wäre dir denn noch wichtig zu sagen?
Für mich wäre noch wichtig zu sagen, als ich meine Ausbildung angefangen hab, da kam ich aus der 11. Klasse, also ich wollte ja eigentlich das Abitur machen, ich war auch gut in der Schule, aber für mich war das nicht die Erfüllung jetzt nochmal zwei Jahre weiter in der Schule zu sitzen und womöglich doch nochmal weiter zu studieren. Ich wollte einfach mal raus aus der Schulwelt und wollte rein ins Arbeitsleben. Das ist am Anfang zwar ein schwerer Schritt, weil du doch den gesellschaftlichen Druck von vielen hast – auch wenn ich vielleicht gute Zeugnisse hatte immer – mach doch dein Abitur und geh doch studieren. Aber im Endeffekt sollte man einfach auf sein Herz hören. Das, von dem man weiß, was man tun will, was einem guttut, den Schritt sollte man dann auch einfach wagen. Das hab ich damals gemacht. Ich kann keine Sekunde bereuen. Ich bin immer nur superzufrieden, bin froh, dass ich Zimmermann werden wollte und geworden bin, und das würde ich jedem anderen auch so weitergeben.